Die Beziehungen Hildegards von Bingen zur Kirche von Trier — eine lebenslange Verbundenheit
Abtei St. Hildegard 1., 65385 Rüdesheim am Rhein, Kunstraum
Hildegard von Bingen unterhielt lebenslang gute Kontakte zur Kirche von Trier. Am Beginn ihres öffentlichen Wirkens steht das Trierer Provinzialkonzil von 1147/48. Papst Eugen III. und Bernhard von Clairvaux „approbierten“ den im Entstehen begriffenen „Liber Scivias“ und erhoben Hildegard zu einer weithin geachteten Stimme der Kirche.
Bereits im vorgerückten Alter unternahm Hildegard eine Predigtreise, die sie u. a. nach Trier führte. Die dort gehaltene Ansprache ist im Rahmen des Epistolariums überliefert. Sie zeigt Hildegard als Mahnerin, die den Klerus von Trier auffordert, auf den Weg der Heiligkeit zurückzukehren. Gegen Ende ihres Lebens erhielt Hildegard tatkräftige Hilfe aus Trier, um ihre dritte Visionsschrift fertigzustellen. Zum Dank übersandte sie zahlreiche Abschriften ihrer Werke nach Trier. Die Abteien der Stadt Trier entwickelten sich zu bedeutenden Zentren der Hildegard-Überlieferung. Letztendlich bezeugen die nach Trier gegebenen Reliquien Hildegards (Haare, Grabschleier, „Krone“) die fortwirkende Verbundenheit.
Vortrag von Prof. Dr. Michael Embach

 
                                                             
                                                            